Vom Bodensee zum Comersee

Vom Bodensee über Albulapass ins Ober-Engadin und über Malojapass zum Comer-See



Ist eine Alpen-Überquerung nur etwas für Profis oder Super-Sportler? Nein, die Fahrtteilnehmer sind Karl, Tobias und Christoph. Alles ganz normale sportliche Mannsbilder, die es mal wissen wollten. Schaffen wir es mit Muskelkraft so richtig über die Alpen?

Klar haben wir das geschafft - sonst würde hier kein Alpen-Radtourbericht von mir stehen. Und das schönste, es hat riesigen Spaß gemacht! Eigentlich besonders toll waren die anstrengensten Abschnitte. An Hand des Höhenprofils sieht man, daß wir uns nicht überfordert haben, aber das ist natürlich ganz individuell gesehen. Es gibt unterwegs ja noch so viel zu sehen und schöne Badeseen und so gutes Essen, da muss man sich einfach auch Zeit lassen. Natürlich war besonders für die Berg-Etappen schon Ehrgeiz und Ausdauer erforderlich.

9 Tage mit Fahrrad und Gepäck (es gab kein Begleit-Fahrzeug!) unterwegs von 400m Höhe am Bodensee bis 2300 m Höhe am Albulapass. Und zwischendrin natürlich rauf und runter - aber lest und seht selbst.

1. Tag: Anreise und von Konstanz nach Hard bei Bregenz (ca. 62 km)

Steigung in Rorschach, ca. 50 m.

Anfahrt mit dem Zug von Darmstadt bzw. Karlsruhe nach Konstanz. Radweg in der Schweiz am südlichen Bodensee entlang Richtung Hard bei Bregenz, über Romanshorn, Arbon, Rorschach und St.Margarethen durch Naturschutzgebiet nach Hard bei Bregenz.

2. Tag: Von Hard nach Liechtenstein das Ober-Rheintal entlang (ca. 39 km)

Keine Steigungen.

Radweg am Ober-Rhein entlang auf dem Rheindamm durch sehr schöne Rheinauen nach Lichtenstein.

3. Tag: Von Liechtenstein nach Thusis am Hinterrhein (ca. 73 km)

Steigung ca. 240 m.

Auf der "falschen" Seite des Rheins über Felsblöcke, dann an Bad Ragaz und Landquart vorbei nach Chur. Über steile Bergnase am Hinterrhein entlang nach Thusis.

4. Tag: Von Thusis das Albula-Tal hinauf bis Bergün (ca. 40 km)

Steigung ca. 700 m.

Über die steile Nordseite des Albula-Tals mit Wandersteigen und Maultierpfaden, zur Vermeidung der Straßentunnels. Dann über Aussichtswege hinunter ins Albula-Tal und der Straße folgend hinauf nach Bergün.

5. Tag: Über den Albulapass hinüber ins Oberengadin (ca. 34 km)

Steigung ca. 950 m.

Im Neuschnee die Passstraße zum Albulapass hinauf und im Sausse-Tempo über Serpentinen hinab ins Oberengadin. Inn-aufwärts von Chamues-ch nach Pontresina in die Jugendherberge.

6. Tag: Von Pontresina über StMoritz nach Maloja (ca. 28 km)

Zwischen-Steigung ca. 200 m.

Weiter Richtung Inn-Quelle über ruhige Waldwege ins bunte St.Moritz. Vorwiegend über ausgeschilderte Radwege auf der Tal-Südseite an Silvaplana und Sils vorbei nach Maloja.

7. Tag: Ausruhtag mit Spazierfahrt in das Val Fex (ca. 40 km)

Steigung ca. 400 m.

Noch ein Tag bei Maloja zum Genießen der schönen Landschaft. Eine kleine Radtour in ein hoch gelegenes Seitental mit kleinem Gletscher bietet ganz neue Blickwinkel.

8. Tag: Von Maloja hinunter ins Bergell und zum Comer-See (ca. 55 km)

Keine Steigung, nur noch abwärts.

Auf der Straße saussen wir durch das schöne Bergell hinunter zur italienischen Grenze. Noch weiter auf der mäßig befahrenen Strasse kommen wir nach Chiavenna. Von hier auf einer viel befahrenen Landstraße zum Comer-See. Nach dem Baden hier geht es mit der Bahn nach Tirano, der Endstation der Bernina-Bahn.

9. Tag: Mit der Berninabahn über den Berninapass und zurück nach Konstanz

Der Fahrrad-Transport ist in der Schweiz zum Glück kein Problem. Schon auf der Bernina-Bahn war selbstverständlich ein Waggon für Räder vorhanden. In den anderen Zügen ging es genauso problemlos zu. Und auf der Bahn-Strecke in Italien war es mit dem freundlichen Einverständnis der Schaffnerin auch möglich die Räder zu befördern. Also gemütliche Rückfahrt mit super Panorama vom Zug aus.