Vom Bodensee zum Comersee

8. Tag: Von Maloja hinunter in das schöne Bergell und über die italienische Grenze an den Comer-See (ca. 55 km)





Von Maloja aus geht es tatsächlich fast wie im freien Fall in die Tiefe zum Talgrund des Bergells. So schnell sind wir über die Serpentinen heruntergekommen. Unten angekommen empfängt die Reisenden ein angenehmes, sanftes Tal. Die Straße ist nicht zu sehr befahren - das mag auch an der frühen Morgenstunde liegen - und hat ein schönes Gefälle, gerade richtig um ohne Treten flott voranzukommen. Wunderschöne kleine Ortschaften passieren wir. Der Fluß, der uns hier begleitet, ist die Maira. Sie hat sich tief ins Gestein eingegraben und wir von malerischen Steinbogen-Brücken überspannt. Schon Hermann Hesse hat zu Beginn des 20. Jahrhunderts von diesem Tal im Speziellen geschwärmt - wir können das nun gut begreifen und stimmen ihm zu. Hinter Soglio passieren wir die Grenze nach Italien hinüber. Wir sind stolz auf uns. Bis Italien mit dem Fahrrad! An einem besonders schönen Wasserfall halten wir Mittagsrast und vergnügen uns im eiskalten Bergwasser. So erfrisch rollen wir nach Chiavenna ein. Hier herrscht schon richtig italienischer Flair. Die Straßencafes sind ausgebucht und wir finden mit Mühe noch einen schönen Platz. Der Capucino schmeckt hervorragend. Die Sonne hat hier schon eine ganz andere Kraft, es ist spürbar schon die Südseite der Alpen. Wir fahren auf einer Nebenstraße weiter in Richtung Comer-See. Leider erleben wir hier die schon sprichwörtliche Fahrweise der italienische Automobilisten. Wir sind froh, heil in Novate/Mezzola anzukommen. Hier ist auch Schluß mit der Radtour. Tobias Knie ist nicht mehr zuzumuten. Mit der Bahn fahren wir nach Colico am Comer-See und besuchen hier ein schönes Strandbad. Baden im See ist ein Muß - angenehm frisches Wasser und Palmen am Ufer - Italien eben! Eine weitere Zugfahrt bringt uns duch das Adda-Tal nach Tirano. Die Zugschaffnerin läßt uns unsere Räder freundlicherweise im Gang abstellen - eigentlich ist kein Fahrrad-Transport in diesem Zug vorgesehen. In Tirano finden wir ein preisgünstiges Hotel, in dem wir uns auch mit Abendessen verwöhnen lassen. Spät am Abend sieht man uns noch durch die Stadt schlendern und ein großes Eis schlecken.

Die Bilder:

  1. Dorf im Bergell
  2. Baden unterm Wasserfall