Sprachkurs 2008 in Nizza

Samstag, 26.April

Am Samstag stieg früh, um kurz nach 7 Uhr auf und fuhr nach dem Frühstück mit dem Bus nach Grasse - die sogenannte Hauptstadt des Parfüms. Die Fahrt alleine schon war interessant, da es bald nach den mondänen, touristischen Städten am Meer wieder recht ländlich wurde. Die enge Altstadt von Grasse ist ziemlich fest in arabischer Hand, da die früheren, wohlhabenden Bürger inzwischen ihre Villen ausserhalb der Stadt haben. Wie alle Altstädte hier im Süden, ist auch die Altstadt von Grasse ganz eng bebaut; hohe Häuser, enge winkelige Gassen, oft steil auf Felsen errichtet. Dann sind in Grasse natürlich noch die Parfümerie-Fabriken. Bei Fragonard hatte ich mich herumführen lassen - die haben für Touristen extra eine Schau-Fabrik. Dann hatte ich genug von Grasse und bin mit dem nächsten Bus nach Cannes gefahren. Hier war der pure Tourismus los. Die Einkaufspassagen voller Leute, die Strandpromenade Croisette voller Leute und auf dem Strand auch. Und jeder/jede zeigt hier was er/sie hat: Geld oder Körper, machmal beides und manchmal peinlich. Neben der Promenade und dem Jachthafen gibt es auch noch eine Altstadt, wie oben schon gesagt: eng, steil und winkelig. Aber ganz oben mit herrlichem Panorama-Blick. Dann 2 Stunden Busfahrt nach Nizza zurück. Da hatte ich neue, interessante Eindrücke satt.

Sonntag, 27.April

Wieder frühes Aufstehen, dann aber nach Antibes. Als erstes durch den Jachthafen; was da für "Bootchen" herumliegen: das wohl verrückteste war eher ein kleines Kreuzfahrtschiff mit links noch eines Segeljacht drauf gepackt, recht noch eine Motorjacht drauf gepackt, oben noch ein Landungsboot drauf und dahinter ein kleiner Hubschrauber - ja und das Teil war so ab dem Deck drei Stockwerke hoch. Antibes selbst hat eine schöne Altstadt mit Stadtmauer, ist aber auch total touristisch vermarktet. Leider hatte das Picasso-Museum gerade wegen Bauarbeiten geschlossen, dabei war ich eigentlich gerade deshalb hergefahren. Gut, dass es in der Gegend noch mehr herausragende Kunst zu sehen gibt. Also stieg ich wieder in den Bus und fuhr nach "Saint Paul de Vence"; ein auch wieder sehr pittoreskes Städtchen auf einem Berg, steil und eng. Hier haben vor einigen Jahren (so in den 1960ern) viele heute noch bekannte Künstler gelebt. So hat sich das ebenfalls rein touristische Städtchen zu einer Art Kunstmarkt entwickelt. In jedem zweiten Haus ist ein Kunstatelier. Oben an einem Aussichtspunkt sieht man nach Norden die Seealpen (immerhin bis zu 2800m hoch) und nach Süden Antibes am Meer. Das Highlight hier aber ist die Fondation Maeght, eine Kunstsammlung, die Werke von Miro, Chagall, Giacometti, Léger, Braque, und andere beherbergt. Das alles ist teilweise in einem schönen Garten aufgestellt oder eben im Museum aufgehängt. Auch heute abend war ich voll von Eindrücken und müde - aber das Meer in Nizza war so schön, da musste ich einfach noch ein wenig verweilen.