Vom Montafon ins Engadin

5. Tag: Von Samnaun ins Unter-Engadin nach Ardez über dem Inn






Der Tag beginnt mit Blitz und Donner. Ein ausgewachsenes Berggewitter entlädt sich genau über uns. Nach dem Frühstück jedoch hat sich das Wetter soweit beruhigt, dass wir packen und weiterfahren. Es regnet nur hin und wieder ein wenig. Unser Ziel ist heute das Unter-Engadin. Wo genau haben wir noch offen gelassen. Mal sehen wie weit uns das Wetter fahren lässt. Plötzlich reisst Karl's Kette und er muss nun jedes Gefälle optimal ausnutzen. Eine Fahrrad-Werkstatt ist erst im Inntal, in Scuol. Unser Weg ins Inntal hinunter führt auf der weniger frequentierten Talseite entlang. Es ist die alte Strasse mit malerischen Tunnels, die für uns Radler allerdings recht gefährlich sind. Sie haben oftmals Kurven im Berg und unser kleines Fahrradlicht ist bestimmt nicht weit zu sehen. Das Wetter hat ein gnädiges Einsehen mit uns und schickt schon wieder ein paar Sonnenstrahlen. Im Inntal müssen wir leider die Hauptstrasse benutzen. Karl nimmt den Bus um zur Werkstatt in Scuol zu kommen. Endlich leitet uns das Wegzeichen von der Hauptstrasse weg und auf Anliegerstrassen ein Stück den Berg hinauf. Nach der steilen Auffahrt fahren wir auf oberhalb des Inntals mit schöner Aussicht auf die andere Talseite weiter. In Scuol treffen wir uns mit Karl zum Mittagessen. Die Kette ist für einen stattliche Preis repariert worden. Es gibt von hier einige Fahrrad-Wegweiser Inn-aufwärts. Wir folgen dem uns am sinnvollsten erscheinenden. Man merkt es wohl schon an der Formulierung, es war nicht der richtige. Eine spezielle Karte über den Radweg hatten wir nicht dabei, sonst wären wir auf der richtigen Talseite geblieben. So also fahren wir vorerst zufrieden weiter, bergauf, bergab. Auf einmal jedoch ist der Weg zu Ende. Nur ein Bergpfad geht steil hinab ins enge Tal, wo der Inn braust. Wir schieben hinunter und stehen vor einer schmalen Hängebrücke - nur fahrradlenker-breit. Schiebend, tragend, hebend schaffen wir Räder, Gepäck und uns auf die andere Seite des Inn. Der wieder einsetzende Regen vereinfacht diese Aktion nicht gerade. Dann gilt es auf wiederum schmalem Pfad die Räder hinauf zu schieben. Irgendwo da oben muss der Ort Ardez liegen. Ardez ist ein schönes, malerisches Engadiner Dorf auf 1600 m Höhe. Es macht Spaß durch die alten Gassen zu radeln - steil bergauf, versteht sich. Nach ein paar vergeblichen Quartiersuchen nehmen wir das etwas teure Angebot einer Hotel-Ferienwohnung an. Das Abendessen im Hotel ist vornehm und gut.

Bilder:

  1. Tunnel - romantisch und gefährlich
  2. Radweg zu Ende: Hängebrücke über den Inn
  3. Engadiner Häuser in Ardez

Tages-Radstrecke

56 km

Höhenmeter

700 m

Fahrzeit

4:30 h

Übernachtung

Hotel "Alvetern" in Ardez, Ferienwohnung mit Frühstück